Mops 'sche Allüren
Farben des Mopses
Mops Welpen 2023
Mops Welpen 2022
Mops Welpen 2021
Mopswelpen 2020
Mops Welpen 2019
Mops Welpen 2018
Mops Welpen 2017
Mops Welpen 2016
Mops Welpen 2015
Mopswelpen 2014
Mops - Welpen 2013
Mops - Welpen 2012
Mops - Welpen 2011
Mops - Welpen 2010
Mops - Welpen 2009
Mops - Welpen 2008
Mops - Welpen 2007
Mopswelpen 1
Mopswelpen 2
Mopswelpen 3
Mopswelpen 4
Mopswelpen 5
Mopswelpen 6
Mopswelpen 7
Mopswelpen 8
Mops Welpen 2024
Mops Welpen 2025
Mops Bilder 2
Mops Bilder 3
Mops Bilder 4
Mops Bilder 5
Mops Bilder 6
Mops Bilder 7
Mops Bilder 8
Mops Bilder 9
Mopsbilder 10
Mopsbilder 11
Mopsbilder 12
Mopsbilder 13
Mopsbilder 14
Mopsbilder 15
Mopsbilder 16
Mopsbilder 17
Mopsbilder 18
Mopsbilder 19
Mopsbilder 20
Mopsbilder 21
Mopsbilder 22
Mopsbilder 23
Mopsbilder 24
Mopsbilder 25
Mopsbilder 26
Mopszucht Bilder 28
Mopszucht Bilder 29
Mopszucht Bilder 30
Mopszucht Bilder 31
Mops-Kunst PugArt
Mops Bilder 32
Inhaltsverzeichnis
Allgemeinmedizin
Augenerkrankungen
Belastungstest Mops
Bewegungsapparat
Ernährung
Gynäkologie
Hauterkrankungen
Infektionsmedizin
Mikrobiologie
Molekularmedizin
Mycoplasmose
Oxphos-Erkrankungen
Röntgenbilder Pugnax
ZNS und PNS
Zuchtphilosophie
Bewegungsapparat

Mops - Projekt zur Verhinderung von Krankheiten

Vorwort zu den medizinischen Arbeiten :

nachstehende Seiten der gesamten Rubrik der 'Gesundheit Mops' stellen vollkommen uneigennützige Arbeiten dar und dienen ausschließlich dem Zwecke der Aufklärung über verschiedene Erkrankungen mit dem Ziele, diese weitgehend in der Hundezucht züchterisch zu vermeiden und sollen damit einen Beitrag leisten, Tierleid genetisch einzudämmen. Vor allem jenen Rassen, die unter den Qualzuchtparagraphen fallen, sollen diese Seiten helfen, züchterisch neue Wege zu beschreiten, den Züchtern die Anatomie des Hundes näher zu bringen und gab es bisher für Hundezüchter in Österreich vergleichbare Seiten noch nicht, an denen Züchter sich orientieren und frühzeitig erkennen können, was eine züchterische Veränderung des Skelettes für das Tier bedeutet, welche Probleme ein Streben auf Verzwergung, auf genetischen Riesenwuchs, auf Zucht reiner Kraftformen, auf Zucht abfallender Rücken, Verkürzung der Gliedmaßen, der Halswirbelsäule, der Wirbelsäule verursachen, mit welchem großen Leid solche züchterischen Maßnahmen verbunden sein können und mit welch hohen, finanziellen Ausgaben für den Käufer des Tieres damit in Zusammenhang stehen. Durch Umdenken in der Zucht und durch Verstehen der anatomischen Zusammenhänge, wird nicht nur erhebliches Tierleid und hohe Ausgaben der Hundebesitzer vereitelt, es müssen auch vom Gesetzgeber keine Zuchtverbote für bestimmte Rassen in Österreich erlassen werden, wenn endlich die Anatomie des Hundes, die Funktion seiner Organe verstanden wird und ein Umdenken im Streben nach einer Perfektion, die es in Wahrheit nicht gibt, damit eingeleitet wird. Die medizinischen Seiten 'Gesundheit Mops' sind daher nur einem äußerst kleinen Kreis gewidmet, da sonst ja kaum verständlich nachzuvollziehen und dienen ausschließlich der dringenden Anregung zur Einleitung von Maßnahmen, die bsiher leider weitgehend bei einigen Rassen, vor allem dem Mops, vernachlässigt wurden. 100 % Augenanomalien, nachgewiesen bei untersuchten Probanden auf der Universitätsklinik für Veterinärmedizin Wien, weit über 50 % Hochrisiko-Träger für den tödlichen Erbdefekt der Pug Dog Encephalitis, nahezu 100 % dilatative Kardiomyopathie (angeborene Herzvergrößerung, Kugelherz ) aufgrund Verkürzung der Beine und gleichzeitiger Vertiefung des Brustkorbes und damit Veränderung des Mopses von einer Trabber- zur reinen Kraftform, nahezu 100 % Betroffene für Stenosen der Atemwege und über 50 % Wirbelsäulendefekte, wie Hemivertebra, dass umgehend Veränderungen an der Rasse züchterisch vorgenommen werden müssen und der Trend der letzten 15 Jahre, den Mops zur verzwergten Kraftform genetisch umzulenken sofort beendet werden muss. Ein Umdenken kann allerdings nur erfolgen, wenn die Anatomie des Mopses, des Hundes, verstanden wird und dazu müssen diesem kleinen Kreis der Idealisten bestimmter Rassen, wie dem Mops und das sind leider derzeit nur sehr wenige, in verständlicher Weise näher gebracht wird. Betrachtungsmaterial, welches meine Zeilen hier unterstützt, damit jene wenigen, die den wirklich gesunden Mops züchterische forcieren möchten, einen Einblick in ihr Streben gewinnen, ist unerlässlich und ich ersuche von Herzen jede medizinische Einrichtung hier unverbindlich mitzuwirken. Brauchbares Betrachtungsmaterial wird sehr gerne in diese Dokumentationen eingebunden !

Ich bitte jede medizinische Institution von ganzem Herzen um unentgeltliche Mithilfe und lege gerne entsprechende Verlinkungen als Dankeschön. Die Medizin und Forschung sollte in aller erster Linie dem Wohl der Menschen und natürlich deren Tiere dienen und erlaube ich mir, dies so zu erkennen.

Ich danke, Rosemarie Zacharias



SKELETT DES HUNDES - WIRBELSÄULE

finden Sie hier im Detail unter dem Link zu dieser Internet-Seite : http://www.rat-hund-tat.de/hundebiologie/koerperbau/skelett-des-hundes/

Der Mops hat ebenfalls : 7 Halswirbel, jedoch statt der 13 BW meist nur 12 Brustwirbel und 7 Lendenwirbel, wobei auch 6 Lendenwirbel bei gesunden Vertretern vorkommen, weiters 3 Kreuzbeinsegmente und anstelle des menschlichen Steißbeines die Rutenwirbel, wobei diese von Rasse zu Rasse eine große Differenz an der Zahl der Rutenwirbel aufweisen, oft auch innerhalb einzelner Rassen. Einige Rassen verfügen kaum noch über Rutenwirbelkörper, wie z.B. der Französische Bulldog. Bein English Bulldog ist die Anzahl sehr gering und wird die Rute meist in Form der kurzen Korkenzieher-Rute getragen. All diese Varianten sind apathogen, soferne keine Missbildung der Wirbelkörper - keine Keilwirbelbildung - Hemivertebra vorliegt.



BANDAPPARAT DER WIRBELSÄULE

die Wirbelsäulen- und Bandscheiben - Bänder finden Sie hier im Detail demonstriert unter dem Link zu dieser Internet-Seite : http://www.spektrum.de/sixcms/media.php/370/leseprobe1.105175.pdf

Obige, anatomische, Beschreibungen dienen dem besseren Verständnis der nachstehenden Texte.



ERKRANKUNGEN DER WIRBELSÄULE



Wobbler Syndrom

das Wobblersyndrom, auch zervikale Spondylomyelopathie genannt, kommt vorwiegend bei großen Hunderassen vor, sporadisch allerdings können auch Klein- und Zwerghunde, sowie Mischlinge betroffen sein. Die Krankheit wird durch eine Kompression des Rückenmarks der Halswirbelsäule verursacht und äußerst sich in unsicherem, wackeligen bis schleifenden Gang der Hinterhand, wobei auch die Vorderhand mit betroffen sein kann. Eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen (Wirbelfehlstellungen auch erblicher Natur, Keilwirbel, Bandscheibenvorfälle im Bereich der HWS, Tumore, Wirbelluxationen durch Verletzungen, ...) kommen als Ursache in Frage.

Eine äußerst exakte Arbeit über diese Erkrankung finden Sie in der Dissertation des Dr. Oliver Lautersack, Justus-Liebig-Universität Giessen : http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1001/pdf/LautersackOliver-2002-09-17.pdf ;

Die Symptomatik der Erkrankung zeigt dieser Film zur Veranschaulichung : http://www.youtube.com/watch?v=0WEhrKp6xgQ ;
Hierbei handelt es sich um eine unfallcausale Spondylomyelopathie der HWS.

Genetisch bedingte Fälle des Wobbler-Syndroms zeigen die nachfolgenden Fallbeispiele. Die mit diesem Leiden verbundene Symptomatik fällt vor allem an der Hinterhand auf, wobei die Hinterläufe schwach erscheinen, die Muskulatur degeneriert und der Hund beim Gehen einen schaukelnden (wobbelnden) Gang aufweist. Je nach Schwere der Krankheit, je mehr der Spinalkanal der HWS eingeengt wird, desto ausgeprägter sind die Symptome und können auch zur vollständigen Lahmheit der Hinterhand, bzw. auch der Vorderhand, führen. Lange Hälse sind für diese Erkrankung prädisponiert und sind daher auch Rassen, wie Doggen, Dobermänner, vornehmlich betroffen. Sporadisch tritt diese Krankheit jedoch bei allen Hunderassen, bis hin zum Chihuahua und Mischlingen auf, wobei das Wobbler-Syndrom, je nach Ursache der Spinalkanalstenose der HWS, plötzlich auftreten kann (Bandscheibenverlagerung im Bereich der WK der HWS, Wirbelluxation oder Bruch nach Unfällen, HWS-Rückenmarksinfarkt, Gefäßbruch mit Einblutung, Luxation eines Keilwirbels der HWS) oder einsshleichend (angeborene Wirbelfehlstellung, Keilwirbel, Tumore, Zysten, Blutgerinsel). Bei Welpen, die mit einem Defekt der Halswirbelsäule geboren wurden, zeigen sich erste Symptome meist im Alter von 4 Monaten. Während des typischen Krankheitsverlaufes zeigt der betroffene Hund neben dem wackelnden Gang der Hinterhand auch eine Absenkung des Kopfes in Schulterhöhe oder tiefer. Der Kopf wird eher ungern gehoben, bzw. bewegt. Bei Fortschreiten der Erkrankung zeigen die Tiere oft auch einen kurzen, trippelnden, Gang der Vorderhand. Die Therapiemöglichkeiten sind der Ursache des Leidens anzupassen und erstrecken sich von Schonung, Fütterungsstrategien, Medikationen bis hin zu neurochirurgischen Eingriffen.

Das erste Fall-Beispiel zeigt einen Welpen mit angeborenem Defekt der Halswirbelsäule (klassisches Wobblersyndrom erblicher Form) : http://www.youtube.com/watch?v=crWeFrcHxYU
Man erkennt exakt den trippelnden Schritt der Vorderhand, den unsicheren, kraftlosen, schaukelnden Gang der Hinterläufe und das Absenken des Kopfes.

Ein weiteres Beispiel für diese Erkrankung ist im nachfolgenden sehr typisch gezeigt : http://www.youtube.com/watch?v=4oT_glDx1P4

In diesem Video zeigt der betroffene Hund wiederum die klassische Symptomatik und den oft einzigen Weg der Therapie, sofern dieser überhaupt möglich : http://www.youtube.com/watch?v=tc2K1V_RaN8 ;
Ein Bandscheibenvorfall ist hier der Auslöser für die Spondylomyelopathie.

In Großbritannien gibt es auch eine Spezialklinik für Hunde, welche bereits erfolgreich unter vielen anderen, schwierigen, Eingriffen auch Blutgerinsel und Zysten aus dem Rückenmarkskanal der HWS entfernte mit vollständiger Rekonvaleszens der Tiere. Diese Operationen sind teuer, bedürfen großer Fähigkeit des Operateurs und auch entsprechenden Überlebenswillen des Patienten. Diese Eingriffe sind möglich und haben bereits Tieren wieder ein lebenswertes Dasein, beschwerdefrei, geschenkt und deren Halter wieder ein gesundes Tier.

Genaue Informationen über die Behandlungswege finden sie unter nachfolgender Homepage, z.B. für das Wobbler-Syndrom unter 'neurology' - cervicale spondylomyelopthy (wobbler syndrome) : http://www.fitzpatrickreferrals.co.uk/services/



Degenerative Myelopathie

finden Sie hier genau beschrieben unter : Degenerative Myelopathie - DM



Pug Constrictive Myelopathie

finden Sie hier unter : Constrictive Myelopathie (CM) - Pug Myelopathie



Bandscheibenprolaps

Während eines Bandscheibenvorfalles gelangen Teile des Bandscheibenkerns, nach Einriss des Knorpelringes der Bandscheibe, in den Spinalkanal. Der Bandscheibenvorfall kann spontan durch einen Unfall, einen Sprung, einen Sturz, während wilden Spielens erfolgen, kann durch Infektionen verursacht werden, durch Keilwirbel, kann genetische Disposition aufweisen (bei Rassen mit lang gezüchtetem Rücken), kann aber auch aufgrund von Abnützungen der Bandscheibe und Eintrocknen des gallertartigen Bandscheibenkerns entstehen, bzw. er kann altersbedingt auftreten. Die Symptome reichen von leicht aufgewölbtem Rücken, bis hin zu schweren Lähmungen, je nach Einengung des Rückenmarks. Die Diagnose wird mittels MRT am geeignetesten gestellt. Eine konservative Therapie kann ebenso erfolgversprechend verlaufen, wie eine chirurgisch-invasive. Der Behandlungserfolg hängt jeweils von der Lage des Prolaps, vom Alter des Hundes und der Sinnhaftigkeit der geplanten Therapie ab. Bei einem Bandscheibenvorfall erfolgt zuerst das Schmerzstadium, in dem eine konservative Heilung noch am ehesten Erfolg verspricht, sofern ein unverzüglicher Therapiebeginn stattfindet. Direkt im Anschluss an das Schmerzstadium kommt es zum Stadium der Lähmungen. Werden Nerven des Rückenmarks zu lange komprimiert, kann sehr leicht auch eine dauerhafte Schädigung hervorgerufen werden, die auch post operationem kaum Besserungen am Patienten zeigt. Für die Therapie entscheidend sind immer der möglichst rasche Beginn der Therapie und natürlich die exakte Diagnose.



Nachstehend werden Erkrankungen der Wirbelsäule aufgezeigt, die in der Veterinärmedizin bis dato bei uns noch wenig bekannt sind, jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnen und deren richtige Diagnose für den potentiellen Heilungsverlauf des Patienten entscheidend ist. Zu diesen Erkrankungen zählen Gangwerks-, Verhaltensanomalien und Lähmungen, die bisher unter dem Titel der unbekannten Genese eingeordnet waren :



Durale AV Fistel

unter einer duralen AV Fisten versteht man eine erworbene Gefäßmissbildung, die zu einer Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen führt. Es ist eine Arterio-Venöse Röhre (Fistel) an der Hirn- oder Rückenmarkshaut. Es handelt sich hierbei um keine erbliche Gefäßanomalie, sondern die AV-Fistel entsteht im Zuge von Unfällen, Infektionen oder spontan, ohne auffindbaren Grund. Solche duralen Fisteln können sich auch im Anschluss an eine Thrombose entwickeln. Ihre Diagnose gelingt nur mittels MRT-Aufnahmen und können sich diese Fisteln im Gehirn und Rückenmark ausbilden. Im Gehirn können sie sehr leicht tödliche Hirnblutungen verursachen, im Rückenmark ebenfalls, meist jedoch Gehstörungen, Lähmungserscheinungen, Gleichgewichtsstörungen, Empfindungsstörungen. Durale AV-Fisteln (= Fisteln der Hirn- und Rückenmarkshäute) können beim Hund der Grund für Paresen sein, für die sonst keine Ursache gefunden wird.



Hämangioblastom

Hämangioblastome des zentralen Nervensystems können sowohl gutartige, wie auch bösartige, äußerst gefäßreiche, Tumore im Bereich des Rückemarks oder der Schädelgrube darstellen. Bei der gutartigen Form handelt es sich um eine releativ große, mit gelblich-hell-bräunlicher Flüssigkeit gefüllte Zaste, an deren Wand sich der eigentliche Tumor befindet. Diese Form der Hamangioblastome kann sporadisch oder familiär gehäuft auftreten. Im Bereich des Rückenmarks formieren sich diese Zysten zu Syringen (Aussackungen). Diese Tumore können Taumeln, Erbrechen, Lähmungen und Koma, Inkontinenz, aber auch Obstipation induzieren. Ihre Diagnose gelingt nur mittels MRT und Hämangioblastome können die Ursache für Ganwerksstörungen und Paresen sonst unbekannter Genese sein.



Syringomyelie

Die Syringomyelie ist eigentlich eine seltene, neurologische, Erkrankung des Rückenmarks, bei der es in der grauen Substanz zu einer mehr oder weniger ausgeprägten, mit Flüssigkeit gefüllten, Hohlbildung (Syrinx) kommt. Syringomyelien können sporadisch nach Unfällen, schweren Infektionen oder in Zusammenhang mit Thrombosen im Spinalkanal auftreten. Vor allem Erreger, welche auch im Bereich des Rückenmarks Entzündungen induzieren, können mit dieser Erkrankung im Zusammenhang stehen. Neben den erworbenen, seltenen, Formen gibt es heute bei Hunden leider auch eine hoch erlbiche. Unter den Brachyzepahlen steht hier der Chavalier King Charles mit dieser Erkrankung an vorderer Front, gefolgt von Mischungen, wie es derzeit beim Mops zur angeblichen Verlängerung der Nase unbewußt angezüchtet wird. Bei einigen Rassen, die diese Erkrankung vermehrt aufweisen, geht man davon aus, dass die Eintier-Inzucht, dies ist die Verwendung eines einzigen Vererbers, z.B. eines Siegerrüden, für viele Vertreter der selben Rasse, in dem Falle Hündinnen, die Erkrankung in der Rasse manifestiert. Trägt dieser Auserlesene, für die Zucht über die Maßen verwendete, Hund die Gene zu dieser Erkrankung, baut er sie massiv in die Rasse ein, sodaß nach Jahren eine Umkehr zum gesunden Urmaterial nicht mehr möglich erscheint. Bei anderen Rassen und vor allem deren Mischprodukte tritt dieser Defekt zutage, indem die Körperproportionen nicht mehr zueinander passen. Vor allem alte, kurznasige, rundköpfige, Rassen lassen sich nur unter großem Risiko mit schmalköpfigen Hunden paaren. Gehirn, Rückenmark, finden oft nicht mehr den nötigen Platz im knöchernen Rahmen, sodaß Flüssigkeit aus Gefäßen und Liquor, aufgrund von Abflussbehinderung, gestaut wird. Es bilden sich im Rückenmark flüssigkeits-gefüllte Hohlräume aus, welche die Nerven, je nach Umfang der Hohlräume, komprimieren und entsprechend, mehr oder weniger schwere Ausfälle des Nervensystems triggern.
Ein Fall-Beispiel für eine sehr ausgeprägte Syringomyelie sei hier gezeigt unter : http://www.youtube.com/watch?v=1Qww60Fmi3o

Es handelt sich hierbei nicht um Epilepsie, wenngleich die schwere Form der Syringomyelie damit oft verwechselt wird. Die echte Epilepsie ist ebenfalls hoch erblich, jedoch eine vollkommen andere Erkrankung.

Erbliche Syringomyelie kommt beim reinrassigen Mops bis dato nicht vor und sollten Kreuzungsversuche mit anderen Rassen vermieden werden, bzw. sei gegebenenfalls auf das Risiko der Syringomyelie hingewiesen.



Chiari-Malformation

wenn Teile des Kleinhirns, bei gleichzeitig bestehender, verkleinerter, Schädelgrube, durch das Hinterhauptloch in den Spinalkanal gedrängt werden, handelt es sich um die Chiari-Malformation. Da es hier ebenfalls zu Stauungen von Liquor kommt, werden damit oft weitere Komplikationen verursacht, wie Hydrozephalus (Kopfwassersucht = Wasserkopf) und oder Syringomyelie .
Unter den betroffenen Rassen rangiert hier wiederum der Chavalier an vorderer Front, gefolgt von Mischlingen aus Brachyzephalen, da das größere Hirn der Rundköpfigen nicht in die eingekreuzte, schmale Schädelform passt.

Als Fallbeispiel dient hier nachstehender Filmbericht über diese Erkrankung : http://www.youtube.com/watch?v=fDjxvgfUVRU

Der reinrassige Mops erkrankt nicht an diesem Erbdefekt.



Arachnoidalzysten

bei den spinalen Arachnoidalzysten handelt es sich um Zysten, die mit Gehirn- und oder Rückenmarks - Flüssigkeit gefüllt sind. Die spinale, intradurale, Arachnoidzyste ist oft mit einer Syringomyelie vergesellschaftet. Spinale Arachnoidalzysten können durch Verletzungen, Blutungen und Infektionen erworben sein. Arachnoidalzysten kommen jedoch auch in angeborener und erblicher Form vor. In diesem Fall sind sie von Geburt vorhandene Missbildungen, deren Aussackung mit Liquor gefüllt ist. Diese Zysten können sich durch Ventilmechanismen verkleinern und vergrößern, was jeweils mehr oder weniger auffällge, nervale Störungen verursacht. Sie können vollkommen unbemerkt im Träger bestehen, sie können schwere Verhaltensstörungen und Lähmunen induzieren, Anfälle und Krämpfe. Damit kann diese Erkrankung wiederum sehr leicht auch mit Epilepsie verwechselt werden, obgleich sie mit der echten Epilepsie nichts gemein hat und auch auf deren Behandlung nicht anspricht.



Rückenmarksherniation

die idiopathische Rückenmarksherniation ist eine thorakale Myelopathie und wird oft mit einer Arachnoidalzyste verwechselt. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Erkrankung um eine Spaltbildung, die durch Traumen und Infektionen erworben sein kann, oder auch als congenitale und erbliche Form auftritt. Bei der Rückenmarksherniation weist die Rückenmarkshaut eine Spalte, einen Schlitz, auf, durch diesen ein Teil des Rückenmarks tritt und mehr oder weniger stark komprimiert wird. Je nach Ausprägung der Herniation zeigt sich auch der Schweregrad der Symptomatik, die von unauffällig reicht, durch leichte Verhaltensstörungen und Paresen geprägt sein kann, bis hin zu schweren Lähmungen, Krämpfen, Koma und Exitus begleitet ist. Auch an diese Möglichkeit ist bei Lähmungen unbekannter Genese zu denken.



Tethered-cord-Syndrom

vom Tethered Cord Syndrom spricht man, wenn Teile des kaudalen Rückenmarks am Ende des Spinalkanals angeheftet vorliegen. Diese Erkrankung kann durch Infektionen und Traumen erworben sein oder in congenitaler Form vorliegen. Auf Grund der Verklebung von Rückenmarksteilen mit dem Spinalkanal, kommt es zu Zugmechanismen und Zerrungen an den betroffenen Nervenbahnen. Die Symptomatik reicht von Unauffälligkeit, je nach Ausprägung, bis hin zu Störungen des Gangbildes und vollständiger Querschnittslähmung. Das Tethered Cord Syndrom ist von degenerativer Myelopathie, Bandscheibenvorfällen und constriktiven Erkrankungen im Cauda Equina abzugrenzen, da es sich hier um eine vollkommen andere Fehlbildung handelt.



Rückenmarkstumore

bei den Rückenmarkstumoren unterscheidet man extradurale - von den Wirbelkörperm ausgehende und in das Rückenmark reichende, Tumore - und intradurale Neurinome, die direkt im Rückenmark, in den Nervengewebszellen, entstehen. Daneben gibt es auch Meningeome, die direkt von den Rückenmarkshäuten ausgehen und in den Spinalkanal wachsen. Die Symtpome sind zu Beginn denen der Syringomyelie und der Chiari-Malformation ähnlich und können mit diesen Erkrankungen verwechselt werden. Im Allgemeinen ist bei Tumoren des Rückenmarks eine Prognose meist infaust. Diese Tumore können als Folgen von Traumen (Einblutungen), Infektionen oder Metastasen einer anderen Tumorerkrankung im Rückenmark wachsen. Auch an diese Option wäre bei Lähmungen, deren Usache nicht gefunden wurd, zu denken.



Cauda Equina Syndrom

der Bereich, der in der Medizin als Cauda Equina bezeichnet wird, betrifft den lumbalen Wirbelsäulenabschnitt und zwar genau den Raum zwischen letzten Lendenwirbel und 1. Kreuzbeinsegment. Neben arthrotischen Veränderungen, welche per se die Nervenaustrittslöcher der beiden Hauptnervenbahnen zu den Hinterläufen an den beiden Wirbelgelenken des L7 einengen und komprimieren können und damit bereits Paresen induzieren, können auch in diesem Bereich im Wirbelkanal selbst arthrotische Veränderungen das Rückenmark stauchen. Meist allerdings ist die Ursachen für Probleme im Bereich der Cauda Equina der Bandscheibenprolaps . Alles Wissenswerte über dieses sehr häufige Problem bei Hunden finden Sie hier bestens präsentiert unter : http://www.youtube.com/watch?v=FVRyc0VQYuM .



Spinal-Stenosen

treten meist in Form von lumbalen Spinalkanalstenosen auf. Spinalstenosen sind Einengungen des Rückenmarkskanals durch knöcherne Auswüchse oder sich vorwölbendes Bandscheibengewebe. Spinale Stenosen können congenital vorkommen oder durch degenerative Prozesse, wie Arthrosen, Bandscheibenschäden oder Spondylosen erworben. Durch Schäden an den Wirbelkörpern nach Traumen, Infektionen (WK-Infektionen), altersbedingten Abnützungen, länger bestehenden Bandscheibenerkrankungen kann sich oft die Spondylosis deformans anbinden, welche sich durch Arthrosen an den Enden der Wirbelkörper und damit durch beginnende Ausbildung wilder Knochenmasse an den Wirbelkanten röntgenologisch abzeichnet. Diese degenerativen WK-Veränderungen schreiten schnell voran und bilden zwischen den einzelnen Wirbelkörpern Verknöcherungen, sodaß knöcherne Brücken zwischen den Wirbelkörpern die Wirbelsäule in diesem Bereich versteifen. Diese willkürliche Zubildung von Knochenmasse, diese Arthrose, kann sich auch in den Wirbelkanal fortsetzen und das Rückenmark komprimieren. Die daraus resultierenden Symptome ähneln dem Krankheitsbild des Cauda Equina Syndrom .

Zu den Spinalstenosen gehören auch die Foramenstenosen. Dies sind Verengungen an den Foramen, den Autrittslöchern der Wirbelgelenke und äußert sich hier die Symptomatik in Form von Gehunsicherheit und Paraparesen. Spinale Stenosen und Foramenstenosen betreffen oft alte Mopshunde (auch alle anderen Hunde natürlich) und wird dies mit der Degenerative Myelopathie - DM verwechselt, allerdings erkrankt der reinrassige Mops in aller Regel nicht daran, sondern an der Constrictive Myelopathie (CM) - Pug Myelopathie , wenn züchterisch nicht dagegengesteuert wird und ist dies leider nicht immer einfach, da dieses Altersproblem ja nur die 'Alten' betrifft. Ein Röntgen der Zuchttiere gibt allerdings wesentlichen Aufschluss über die räumlichen Verhältnisse zwischen dem L7 und dem 1. Kreuzbeinsegment. Mit Hunden, deren Zwischenwirbelraum in diesem Bereich eingeengt erscheint, sollte auch bei Symptomfreiheit nicht unbedingt gezüchtet werden.



Wirbelsäulenpathologie infektiöser Natur

abschließend zu den Erkrankungen der Wirbelsäule möchte ich aus gegebenem Anlass hier auch jene Erkrankungen der WS anbinden, die es vor wenigen Jahren in Österreich noch nicht gab, die teilweise viele Veterinäre in vorgetragener Form beim Hund hier noch nicht in der Praxis erfahren haben, die allerdings im Rahmen von diesbezüglich infektiösen Importhunden aus dem Ausland auch bei uns leider zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bei Hunden ist hier in erster Linie das Bakterium Streptococcus agalactiae als besonders gefährlich zu nennen und kann unter vielem anderen auch nachstehende Erkrankungen sehr leicht provozieren, die sich allerdings in der Diagnostik, auch beim Menschen, äußerst schwierig gestalten :



Spinales Epidural-Abszess

Der Epiduralraum ist der Spaltraum zwischen der äußeren Rückenmarkshaut und der Auskleidung des Wirbelkanals. An den Epiduralraum schließt sich der Raum, in dem das Liquor, die Rückenmarksflüssigkeit liegt, die hier für Proben entnommen wird. Tief im Inneren des Wirbelkanals, im Rückenmarkszentralkanal liegt das Nervenwasser und wird durch eine sehr dünne Rinne in der Mitte des Rückenmarkes geführt. Dieses Nervenwasser kann selbstverständlich nicht für Entnahmen am lebenden Tier dienen, allerdings können auch hier pathogene Prozesse (Zysten, Abszesse, Einblutungen) stattfinden, dadurch entsprechend diesen sehr engen Kanal dehnen und die Nerven des Rückenmarks komprimieren und dauerhaft beschädigen.
Dringen Entzündungsstoffe (Bakterien, zytotoxische Antikörper) in den Epiduralraum ein, kann sich dort sehr leicht eine entzündliche, bakteriell-eitrige oder steril-eitrige, Fistel ausbilden. Je nach Größe dieses Abszesses wird das Rückenmark mehr oder weniger stark komprimiert. Spinale Epidural-Abszesse werden meist im thorakalen oder lumbalen Bereich vorgefunden und verursachen damit Symptome der Spinal-Stenosen .

Spinale epidurale Hämatome können ebenfalls Ursache von Verhaltensanomalien und Paresen sein und findet man die Ursachen für Einblutungen im Rückenmarkskanal in Traumen, Epiduralabszessen, Aneurysmen an den Wirbelkanal-versorgenden Blutgefäßen, Bruch an der Arteria Spinalis, der allerdings im Schock endet.



Rückenmarksinfarkt

und Thrombosen im Rückenmark werden auch als 'Fibrokartilaginöse Embolie' bezeichnet und treten bei Hunden relativ häufig auf, werden jedoch diagnostisch fast nie bedacht, bzw. ist auch beim Menschen, selbst bei Verdacht, die Diagnose auch im MRT für eine tatsächliche Infarktstelle im Nervenbereich erschwert.

Auch diese Problematik sollte bei Lähmungen unbekannter Ursache bedacht werden !

Beim Hund ist diese Rückenmarksproblematik unter den Bezeichnungen der 'Meningitis Arteriitis', 'Beagle Pain Syndrom' oder auch als SRMA - 'Steroid-Responsive-Meningitis-Arteriitis' unter den Wirbelsäulenspezialisten bekannt. Hierbei handelt es sich um eine bakteriell-eitrige, meist jedoch steril-eitrige-entzündliche (immunpathologische) Erkrankung des Rückenmarks des Hundes, deren Ursache in den meisten Fällen unbekannt ist. Eine exakte Ursachendiagnostik zeichnet sich hier nur post mortem ab. Für diese Rückenmarkskrankheit sind der Anstieg des Immunglobulins IGA im Serum und im Liquor cerebrospinalis, sowie ein Ansprechen auf Steroide typisch. Auslöser für diese schwere Rückenmarkserkrankung sind Infektionen, bzw. immunpathologische Vorgänge post infectionem.

Zu den Symptomen, die jedoch auch individuell gestaltet sein können, zählen : Paresen (Lähmungen), Ataxien (Störung der Bewegungskoordination), Anisokorie (ungleiche Pupillenweite). In der klinischen Chemie können für Infektionen herkömmliche Entzündungswerte signifikant oder unauffällig vorliegen.

Zu den Rückenmarksinfarkten gehören auch Störungen in der Blutversorgung des Rückenmarks über die Arteria Spinalis. Durch dieses Hauptgefäß des Rückenmarks getriggerte Durchblutungsstörungen bezeichnet man als 'Arteria-Spinalis-Anterior-Syndrom'. Diese Erkrankung äußerst sich akut in einem spinalen Schock für einen Zeitraum von Wochen bis Monaten mit Paresen exakt unterhalb der Läsion an der Rückenmarksarterie (Arteria Spinalis Anterior). Bei Caniden liegt die Rückenmarksarterie an der Unterseite des Rückenmarks und wird bei Hunden auch als Arteria Spinalis Ventralis bezeichnet. Das Schmerz- und Temperaturempfinden ist meist gestört, bei erhaltenem Berührungsempfinden. Die Symptome variieren und finden sich, je nach Ausmaß der Durchblutungsstörung, in einer Parese oder Paraparese, Koordinationsstörungen bei Bewegung oder Schwäche der Hinterhand, Muskelschwäche im hinteren Bereich und erfolgt eine Rekonvaleszens bei exakter und rechtzeitiger Diagnostik in der Regel nach Wochen, bzw. Monaten.

Im nachstehenden Video ist ein Fall-Beispiel zur Veranschaulichung gezeigt : http://www.youtube.com/watch?v=VcZoiTx81Ng



Zu diesem Kapitel der Wirbelsäulenerkrankungen möchte ich abschließend selbstverständlich die Spondylose, die degenerative Veränderung der Wirbelsäule, die ja aus dem Teil der hier angeführten Bandscheiben- und Wirbelkörper-Erkrankungen, sowie Infektionen der Wirbelsäule, resultiert :



Spondylosis deformans

ist ein Sammelbegriff für alle degenerativen Veränderungen an den Wirbelkörpern und Intervertebralräumen, also dem Raum zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der WS. Die Spondylose ist einfach ausgedrückt eine arthrotische Veränderung der Wirbelsäule und liegt in ihrer einfachen Form als 'Alterserscheinung', somit verursacht durch Abnützung von Bandscheiben und Wirbelkörper während eines langen Hundelebens, durch starke Beanspruchung oder nach Traumen, vor.
Die Spondylosis deformans ist eine intensive Form der pathologischen Veränderungen an der Wirbelsäule mit ausgeprägter Spondylophytenbildung, sodaß mit einer Versteifung der gesamten Wirbelsäule oder Abschnitte dieser zu rechnen ist, bzw. diese bereits vorliegt. Spondylophyten sind knöcherne Zacken, Randwülste, Erhebungen, die an den Kanten der Wirbelkörper beginnen. Mit zunehmender Wucherung dieser Spondylophyten beginnen die Wirbelkörper bei Bewegung aneinander zur reiben, wodurch weitere arthrotische Auflagerungen provoziert werden. Je eher die Bandscheiben verschleißen (durch altersbedingte Bandscheibenverdünnung, Eintrocknung des Gallertkernes, Prolabs oder Protrusion), desto früher setzt die Spondylose der Wirbelsäule ein. Auch die Ernährung hat selbstverständlich darauf lenkenden Einfluss. Je mehr Kalzium ich dem Körper zuführe, bei gleichzeitiger, starker Beanspruchung der Zwischenwirbelscheiben, vor allem auch durch übermäßige, sportive Tätigkeit des Hundes, desto eher erreiche ich einen Knochenwildwuchs - eine Produktion von Spondylophyten. Je ausgewogener ich den Hund ernähre, angepasst auf seine Bedürfnisse und je mehr ich auch die Stoßdämpfer der Gelenke und Wirbelkörper in der Ernährung beachte, desto länger wird die Wirbelsäule meines Hundes gesund bleiben.

Bei einigen Hunderassen kommt die Spondylose gehäuft vor und dachte man lange beim Deutschen Boxer an eine Vererbung dieses Problems. Ich bin mit dem Boxer und Bulldog aufgewachsen und kenne diese Rassen daher genau. Es gibt bei diesen Rassen Wirbelsäulendeformationen, die hoch erblich sind (Keilwirbelbildung - Hemivertebra , Kissing Spines, Probleme im Bereich Cauda Equina , der Stelle zwischen dem 7. Lendenwirbel und dem 1. Kreuzbeinsegment), allerdings neigt vor allem der Boxer zu sehr eigentümlichen Bewegungen, ebenso der Mops und ich möchte hier fast vom rassetypischen Verhalten sprechen. Beide Rassen lieben ihre Familien sehr und neigen zum überschwenglichen Begrüßen. Vor allem das Hinterteil wird dabei stoßartig hin- und hergeschwenkt, was eine vorzeitige Abnützung der Lendenwirbelsäule triggert. Neben erblichen, congenitalen, Engstellen der WK der Lende, vor allem im Bereich der Cauda Equina, die allerdings röntgenologisch diagnostizierbar sind und daher bei Zuchtfürsorge in der Zucht vermeidbar, kann es im Bereich der Cauda Equina leichter zu Dislokationen der Bandscheiben kommen und zu Überbeanspruchung der Lendenwirbelsäule. Dies ist bei alten Mopshunden auch eine der Ursachen der Pug Constrictive Myelopathie . Mit Erziehung, ausgewogenem Futter und einer Zuchtstätte, welche Röntgenkontrollen betreibt, lässt sich dieses Problem weitgehend vermeiden.

Die Spondylosis deformans hat für ihre Entstehung verschiedene Ursachen :
1. erblich bedingt, wie bereits eben werwähnt durch Keilwirbel, Kissing Spines, Bandscheibenverdünnung, Bandscheibenprolabs, pathologische Autoimmunprozesse, ....
2. unfallscausal oder auf Grund von Überbeanspruchung der WS wegen eines anderen Gelenkdefektes,
3. altersbedingt oder auf Grund von hoher Beanspruchung der Wirbelsäule während des Hundelebens,
4. Infektionen

Die Spondylosis deformans bildet bei Fortschreiten eine knöcherne Verbindung, Knochenspangen, zwischen den einzelnen, betroffenen Wirbelkörpern aus und kann in einer Ankylose, in einer vollständigen Versteifung, enden. Bei der Ankylose handelt es sich meist um entzündliche Prozesse, wie z.B. rheumatische Arthritis, wobei die auslösenden Faktoren autoimmunpathologische Prozesse sind. Bei der Ankylose sind die Wirbelkörper durch knöcherne Wirbelspangen fest miteinander verbunden und ist diese Erkrankung nicht congenital und es handelt sich hier nicht um Blockwirbel (Keilwirbel) und nicht um Kissing Spines (an den Dornfortsätzen miteinander verbundene Wirbelkörper). Dieser patholgische Prozess der Ankylose entwickelt sich langsam, meist über eine rheumatische Arthritis, wobei die auslösenden Faktoren Viren und Bakterien sind. Bei der rheumatischen Arthritis wandern fehlgesteuerte Immunzellen in das betroffene Knochengewebe der Wirbelkörpergelenke und Bandscheiben und produzieren dort entzündungsfördernde Botenstoffe, Zytokine (Zyto-Toxine). Die entstehenden, knöchernen Wirbelspangen führen mit Fortschreiten auch zur Einengung des Wirbelkanals und zur Kompression von Rückenmark, zur Vertebrostenose.

Eine besonders gefährliche, infektiöse, Erkrankung der Wirbelsäule ist die Spondylodiszitis, die bakterielle Entzündung der Bandscheiben mit anschließender Protrusion und bakterielle Entzündung der angrenzenden Wirbelkörper. In der Regel sind Bakterien, wie einige Stämme von Staphylococcus aureus, beim Hund meist hoch pathogene Streptokokken (Stamm agalactiae) vorzufinden. Aufgrund der Superantigene von Streptococcus Canis kommt es zur unspezifischen Immunabwehr mit daraus resultierenden immunpathologischen Prozessen auch post infectionem und erfolgt die Zerstörung der betroffenen Abschnitte der Wirbelsäule auch weiterhin. Eine Spondylosis deformans bildet sich in einem solchen Falle sehr rasch aus.

Eine Sonderform der Wirbelkörperverwachsung stellt die Wirbelsäulenerkrankung der 'Kissing Spines' dar. Bei dieser Wirbelkörperdeformation sind die Dornfortsätze der betroffenen Wirbelkörper fest miteinander verwachsen oder berühren sich aufgrund angeborener Engstellung und verwachsen durch Reibung und dadurch provozierter Osteophytenbildung fest miteinander. Diese Form der Wirbelsäulendegeneration ist hoch erblich und kommt bei Rassen wie Bulldoggen und Mopshunden vor. Eine röntgenologische Prüfung von Zuchttieren vor Zuchtantritt und Welpen vor Abgabe ist daher unerlässlich, auch werden allfällige Keilwirbel und andere Fehlbildungen im WS-Bereich röntgenologisch erfasst.



Immunvermittelte Polymyositiden

Im obigen Aufsatz wurden jene Erkrankungen der Wirbelsäule des Hundes besprochen, welche vor allem das Rückenmark und die Knochen der Wirbelsäule betreffen. Im nachstehenden möchte ich kurz jene Erkrankungen erläutern, die ebenfalls auch die Wirbelsäule ansprechen, jedoch ausschließlich durch Fehlreaktionen des Immunsystems getriggert werden und die Skelettmuskulatur, vor allem auch jene der Wirbelsäule, pathologisch verändern. Ich fasse diese unter dem Begriff der immunvermittelten Polymyositiden zusammen, wie folgt :



POLYMOYSITIS :

die Polymyositis kann als generalisierte Muskelentzündung (Rumpf, Kopf, Ösophagus, Gliedmaßen) beim Hund vorkommen oder als partielle. Neben der erblichen Form der Myositis Eosinophilica, auf die ich hier nicht näher eingehen werde, gibt es auch verschiedene, andere immunvermittelte Formen der Myositis, welche keiner Erblichkeit unterliegen. Die Polymyositis ist eine entzündliche Erkrankung der Skelettmuskulatur mit einer perivaskulären, lymphozytären, Infiltration. Sie gehört zu den Kollagenosen (Kollagenopathien = Bindegewebserkrankungen). Autoaggressive T-Lymphozyten attackieren Muskelfasern und triggern Nekrosen der betroffenen Muskelfasern, die in funktionsloses Bindewebe umgebaut werden.
Die Erkrankung kann angeboren oder erworben in Erscheinung treten. Die Ursachen für die erworbenen Formen werden beim Menschen noch diskutiert und sind beim Hund derzeit nicht geklärt. Geklärt ist allerdings, dass bestimmte Bakterienstämme mit immunveränderten Antigenen (Superantigenen) verschiedene Autoimmunerkrankungen auslösen können und ebenfalls Muskel- und Nervenentzündungen, wie die immunvermittelte Polymyositis und die

MYASTHENIA GRAVIS :

triggern. Auch bei der Myasthenia gravis sind die myasthenen Syndrome eine angebore oder sekundär erworbe Erkrankung der neuro-muskulären Erregungsübertragung, bei der eine Störung an der motorischen Endplatte der Skelettmuskulatur vorliegt. Der Herzmuskel und andere, glatte, Muskulatur sind in der Regel nicht betroffen, obwohl auch hier vereinzelt Fälle vorliegen. Bei der Mehrzahl der betroffenen Fälle ist die quergestreifte, die Skelettmuskulatur, in Mitleidenschaft gezogen. In 2/3 der Fälle, der an Myasthene gravis Erkrankten, sind Acetylcholinrezeptor-Antikörper nachweisbar, 1/3 der Betroffenen erweisen sich jedoch als seronegativ. Der Nachweis beim Hund gestaltet sich als schwierig, beim Menschen gleichermaßen. Bei der Myasthenia gravis kann der elektrische Impuls vom Nerv nicht mehr, oder nur erschwert, auf die Muskeln übertragen werden. Es gibt abweichende Krankheitsformen der neuromuskulären Erregungsübertragung, mit variablen Symptomen, die unter die Gruppe der Polymyositiden fallen. Auch wechseln die Symptome in ihrer Intensität und dies auch oft mehrmals am Tage. Das nachstehende Video veranschaulicht eine American Pit-Bulldogge, welche an der Rückenmuskulatur erkrankt ist und zeigt hier die Symptomatik exakt auf :

http://www.youtube.com/watch?v=L3eOtxCBu3c

ein weiteres Video demonstriert einen Hund mit verzögerter Reizübertragung an der Hinterhand :

http://www.youtube.com/watch?v=aA-TSVctNKg

Die betroffenen Hunde ermüden rasch und legen oder setzen sich. Die Muskulatur erholt sich dabei wieder und der Hund kann seinen Gang fortsetzen. Variable Gangwerkstörungen gehören hier in das Bild aufgrund wechselnder Reizübertragung der Nerven zu den Muskeln.

Die congenitale Form der Myasthenia gravis vererbt sich autosomal rezessiv und manifestiert sich im Alter von 6 bis 8 Wochen. Diese Welpen zeigen erhebliche Defizite in der Fortbewegung und können in schweren Fällen auch hin- und herfallen. Zum Gesamtbild der erblichen Form gehört auch der Megaösophagus und kann eine diesbezügliche Röntgenologie eine wesentliche Diagnoseerleichterung darstellen, da sich ein Verdacht auf congenitale Myasthenia gravis im Vorliegen eines Megaösophagus bestätigt. Im nachstehenden Video wird ein Fallbeispiel einer schweren Myasthenia Gravis congenitalis gezeigt, mit den typischen Symptomen des Megaösophagus, wobei die aufgenommene Nahrung in der erweiterten Speiseröhre über längere Zeit verbleibt und teilweise wieder regurgitiert wird, wobei die Gefahr einer Aspirationspneumonie hoch ist.

http://www.youtube.com/watch?v=6J4kVoHtCjE

In ausgeprägten Fällen endet die Erkrankung unbehandelt, bzw. nicht diagnostiziert und daher nicht entsprechend behandelt, in der Myasthenekrise, im akuten Versagen der Atemmuskulatur.

An den erworbenen Formen können Hunde jeden Alters erkranken und treten die Symptome einer Polymyositis hier meist sehr unterschiedlich und äußerst schwer diagnostizierbar zutage. Eine Behandlung der Polymyositis ist bei zeitgerechter Diagnose möglich und gegebenenfalls erfolgversprechend.



Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit !



neu entdeckte, rassespezifische, Erkrankungen des Bewegungsapparates finden Sie hier unter : Muskeldystrophie

eine spinale Mutation, die auch in freier Wildbahn vorkommen kann, finden Sie hier unter : ANOMALIEN DER WIRBELSÄULE



ERKRANKUNGEN DER GELENKE



Kniegelenk

1) Patella, 2) Ligamentum patellae - Kniescheibenband, 3) Musculus quadriceps, 4) Oberschenkelknochen, 5) Mediales Ligamentum femoropatellare, 6) Sesambein rechts, 7) Gelenksknorren - Rollkämme, 8) Knorpel, 9) vorderes Kreuzband, 10) hinteres Kreuzband, 11) Miniskus, 12) Gelenkskapsel, 13) Tibia, 14) Fibula


nach oben

Gesundheit Mops , Mops - CANIS PUGNAX , Mopszucht Österreich , Mopswelpen aktuell



Kniegelenk Mops